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Voralberger AIDS-Gespräche 2012 hiv und depression
ursachen, diagnose, behandlung Steffen Taubert


– Was weiß oder vermutet die Wissenschaft? – Depression oder nur schlecht drauf? – Was können Betroffene, Angehörige und Professionelle



Zahlen über Zahlen: Prävalenz in der Allgemeinbevölkerung Frauen leiden doppelt so häufig an Depressionen, wie Männer (14,2 & vs. 7,6 %) (Quelle: Bundesgesundheitssurvey 1998/99) ■ 10,7% (12 Monate Prävalenz)
17,1 % (Lebenszeitprävalenz)
■ über 10% der
Hausarztpatienten Gerd Altmann / pixelio.de (Wittchen et al., 2000, 2002, Jacobi et al. 2004)


Zahlen über Zahlen: Prävalenz bei Menschen mit HIV • Deutsche KompNet-Kohorte: 19 % (n= 6085, Stand Juni 2009) • Vietnam: 18,7 % (n= 587, Esposito et. al., 2009) • Kroatien: 29 % (n=80, Branko, Vanj, 2006) • Indien: 40% (n=51, Chandra et al., 1998) prevalence of depressive disorders in this group of patients range widely, from 0 % to more than 33% Ownby et al. Neurobehavioral HIV Medicine 2010:2 73–83 Depression als multifaktorielles Geschehen • Genetische Disposition • Erziehung und Familie • Art der Bindungs- / Verlusterfahrungen • Belastende Lebensereignisse • Aktuelle chronische Belastungen (Dauerstress, Depression als Anpassungsstörung • Schwierige Lebensereignisse / dauerhafte Stresssituationen wenn Ausgleich durch positive Erlebnisse fehlt und Bedürfnisse vernachlässig werden. • chronische Selbstüberforderung und/oder mangelnde Selbstfürsorge – gelernte „frühe" Muster • Gutes soziales Netz • Ausreichend Sport /Bewegung • Ausreichend Entspannung • akzeptierende Grundhaltung zum Leben Was hat mit HIV zu tun? • Soziale Faktoren – Ausgrenzung – Kritische Lebensereignisse – Anhaltender Stress (z.B. durch unsichere Finanzsituation, körperliche Veränderungen, Finanzen…) • Somatisch / pharmakogen – Drogenkonsum – Opportunistische Infektionen – (Hirn)organische Veränderungen – Medikamente (z.B. Sustiva oder Interferon) • FOLGE: Auswirkungen auf die Compliance Depression und antiretrovirale Therapie Ergebnisse einer Kohortenstudie (2009)
N= 225, 4 Untersuchungen pro Jahr
22 % der Untersuchten zeigten Symptome einer Depression
45,1% der depressiven Patienten nahmen ihre Medikamente nicht
regelmäßig (vs. 25,9 Prozent, p<0,01). Kohortenstudie, 2009. Kacanek et al. Problem: Tabu Depression Depression
• Depression wird von Betroffenen kann jeden treffen
oft nicht als Krankheit, sondern Wilhelm Busch Charles Dickens persönliches Versagen Johann Wolfgang von Goethe Thomas Mann Oskar Wilde • Trotz Arztbesuch bleiben etwa 50% aller Depressionen Lady Di Amy Winehouse • Bei HIV kann Angst vor doppelter Charles Darwin Osbourne, Ozzy Stigmatisierung hinzukommen Hepburn, Audrey Marie Curie Nightingale, Florence Heino Problem: Diagnosestellung • Verheimlichen • Bagatellisieren • Kaschieren, Fassade aufrechterhalten • Sich zusammenreißen und funktionieren um Angst, wegen einer psychischen Störung
nicht mehr für voll genommen zu werden!
Symptomatik der Depression • Denken
Fühlen
Körper
Verhalten
Fühlen
Freudlosigkeit, Gefühllosigkeit
Gefühl von Wertlosigkeit, vermindertes Selbstvertrauen, Schuldgefühle, Suizidgedanken • Denken
Verminderte Konzentration, Denkhemmung,
Grübeln, Interessenverlust, Pessimismus Depressionen verändern das Denken
Übertreibung
• „Schwarz-Weiß-Denken"
Katastrophisieren („Das
wird alles noch böse ausgehen") • Übergeneralisierung (Eine
negative Erfahrung wird verallgemeinert) • Selektive Wahrnehmung,
Ausblenden des Positiven
Vorschnelles Urteilen
Personalisierung
Körper
Schlafstörungen, frühes Erwachen, Energie- und Kraftlosigkeit, Störungen von Appetit und Libido, Schmerzen • Verhalten
Hemmung, Antriebslosigkeit, selten Agitiertheit,
Verlausformen der Depression • Rezidivierende depressive Störung (F33)
(„Major Depression"
• Bipolare Störung (I und II) • Dysthmie („chronische Depression") • Zyklothmie • (Ultra) Rapid Cycling • Mischzustände (dysphorische Manien, schizoaffektive Psychose) Depression oder nur schlecht drauf? Kriterien zur Beurteilung
– Dauert die Verstimmung länger an UND – Sind die Gedanken und Gefühle für Außenstehende nachvollziehbar? • Haben Sie sich in den letzten zwei Wochen niedergeschlagen, depressiv und hoffnungslos gefühlt?

• Haben Sie in den letzten zwei Wochen wenig Interesse
oder Spaß an Aktivitäten gehabt, die Ihnen sonst Spaß
machen?
Sonderformen der Depression • agitierte Depression • Somatisierte Depression • Die wahnhafte Depression • SDS „Herbstdepression" • Somatogene Depression • Pharmakogene Depression • Postnatale Depression „Wochenbettdepression" fener.jsp#
Ältere Substanzen
 Trizyklische & tetrazyklische AD (Amitriptylin, Doxepin)  MAO-Hemmer (Moclobemid, Tranycypromin)  Neue Substanzen
 SSRI (Sertralin, Citalopram, Paroxetin)
 SNRI (Reboxetin, Atomoxetin)  SSNRI (Venlafaxin, Duloxetin)
 Melatonin-Derivat (Agomelatin)
Pflanzliche Präparate
 Johanniskraut – Vorsicht: verändert die Verstoffwechselung der Antidepressiva – Wirksamkeit zu gering? • Berücksichtigt man alle Studien, die der amerik. FDA vorliegen, so belegt nur die Hälfte aller Studien eine Wirksamkeit.
• Meta-Analyse aller Studien, die der FDA vorliegen, zu Flouxetin, Paroxetin, Venlaflaxin, Nefazodon: Unterschied zwischen Plazebo
und Medikament nur bei sehr schweren Depressionen klinisch
relevant. (Kirsch, 2008)
• Können helfen, lösen keine Probleme • mitunter hilfreich als Initialzündung: „akutes Schmerzmittel für die Seele"
• Kein oder kaum Nutzen bei leichten Depressionen • Ggf. müssen verschiedene Medikamente ausprobiert • Kognitive Verhaltenstherapie • Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie • Interpersonelle Psychotherapie (IPT) • Gesprächspsychotherapie • Systemische Therapie • Körperorientierte Psychotherapie • Achtsamkeitsbasierte Psychotherapie (MBCT) Depressive Denkschemata erkennen • In konkreten Zusammenhängen erkennen • Verbindung en erkennen. („Was ist passiert, dass ich jetzt so denke/fühle?") • Angemessenheit und Realitätsgehalt der depressiven Gedanken hinterfragen Therapeutische Strategien Tagesstruktur / „Erfolg-Vergnügen-Technik" • Für viele Menschen in einer Depression ist es gut, sich die Woche zu strukturieren. Vorteilhaft ist es angenehme („Vergnügen") und herausfordernde Aktiviäten („Erfolg") einzuplanen. • Aufbau positiver Erlebnisse wichtig! Soziale Beziehungen stärken • Soziale Netzwerke als wichtige Ressource pflegen • Bedürfnisse formulieren • Konflikte angehen Gerd Altmann / pixelio.de Licht hellt die Seele auf . SAD = Saisonal abhängige
Depression
• Lichtmangel erhöht Melatonin-Ausschüttung • Hormon aus Zirbeldrüse macht Menschen bei Dunkelheit müde • Lichttherapie kann helfen: mind. 2.500 Lux (ca. 10 x 60 Erdeundmeer / pixelio.de Zum Schluss: Goldene Regeln • In Bewegung bleiben • Sich fordern aber nicht überfordern • Alkohol und Drogenkonsum regulieren • Auf Gefühle achten und üben, Bedürfnisse zu formulieren • Angenehme Aktivitäten und Entspannung in den Alltag einplanen: Sich selbst etwas Gutes tun • Auf Warnzeichen einer beginnenden depressiven Phase achten und dann rechtzeitig Hilfe organisieren. (Medikamente/Therapie?) Vielen Dank
für Ihre Aufmerksamkeit !
Dipl.-Psychologe, Berlin 05.03.2012

Source: http://aidshilfe-vorarlberg.at/wp-content/uploads/2015/11/HIV_und_Depression_Voralberg_web.pdf

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Ovarian reserve in women with primary antiphospholipid syndrome LYS Yamakami1, PC Serafini1, DB de Araujo2,3, E Bonfa´2, EP Leon2, EC Baracat1 and CA Silva2,4 1Department of Gynecology; 2Division of Rheumatology; 3Department of Rheumatology, Hospital do Servidor Pu´blico Estadual de Sa˜o Paulo, Sa˜o Paulo, Brazil; and 4Pediatric Rheumatology Unit, Faculdade de Medicina da Universidade de Sa˜o Paulo, Sa˜o Paulo, Brazil

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Leistungs-Prüfungs-Ordnung (LPO) – Anpassungen/Ergänzungen rückwirkend zum 01.01.2011 Gemäß Beschluss vom 20.01.2011 des Beirat Sport gelten folgende Änderungen: Teil B: Besondere Bestimmungen Abschnitt B II: Voltigierprüfungen Seite 87:§ 200AusschreibungenZulässig sind: LP für 6er 7/6er- bzw. 8er-Gruppen-, Einzel- und Doppelvoltigierer.